Vom Versehen, verhören und verfühlen
Kennen Sie den Satz: „Ich glaube, ich traue meinen Augen nicht“? oder „Ich glaube ich sehe nicht richtig“?
Kennnen Sie den Satz: „Ich glaube, ich traue meinen Ohren nicht“ oder „Ich glaube ich höre nicht richtig“?
Kennen Sie den Satz: „Ich glaube, ich traue meinen Fingern nicht“? oder „Ich glaube ich fühle nicht richtig“?
Wir glauben immer sofort, was wir begreifen, fühlen oder anfassen. Diese Informationen gehen, wie auch Riechen und Schmecken, direkt ins Stammhirn. Wir müssen darüber nicht mehr nachdenken und tun es auch fast nie.
Wenn Sie Kleidung kaufen, entscheiden Sie in Wirklichkeit im Moment des Anfassens, ob Sie kaufen oder nicht. Wenn Sie Nahrung kaufen oder zu sich nehmen entscheiden Sie im Moment der ersten Berührung, ob Sie es kaufen oder essen. Stellen Sie sich vor sie wollen eine Orange essen, die ganz gut aussieht, Sie nehmen sie in die Hand und sie ist leichter als gedacht und sehr leicht, ja sie wirkt fast hohl. Was passiert jetzt?
Mit den Fingern entscheiden wir in Sekunden-Bruchteilen und das ist existenziell wichtig, damit wir uns zum Beispiel nicht verbrennen. Stellen Sie vor Sie fassen etwas an oder nehmen etwas in den Mund und müssten dann darüber nachdenken, ob es vielleicht doch viel zu heiß, zu spitz oder zu scharf (Rasierklinge) ist und Sie sich verletzen.
Und wir meinen in unserer medialen Welt, dass wir alle Informationen über Augen und Ohren vermitteln könnten. Dem ist nicht so.
Wir wissen erst, wie es sich anfühlt einen Vogel zu streicheln, wenn wir es einmal getan haben. Wir können auf dem Smartphone so oft virtuell machen, wie wir es wollen, es wird nie so wirkungsvoll sein, wie in Wirklichkeit.
Der Tastsinn ist der Wahrheitssinn