Das Kinderlabor „B hoch 3“ erforscht die Macht der Sinne
B hoch 3 bedeutet berühren, bewegen, begreifen. Unter dieser Überschrift erforscht die Biopsychologin Boukje Habets mit Ihrem Mann Tobias Heed an der Universtät Salzburg wie Babys, Kinder und Jugendliche durch Sinneseindrücke und speziell durch Berührungen die Welt verstehen lernen.
Es freut mich sehr, wenn die Wissenschaft sich immer mehr um den Tastsinn kümmert und neue qualifizierte Forscher sich der Haptik professionell widmen.
Auch sie haben in Ihren Forschungen deutlich bewiesen, dass der Tastsinn der erste Sinn in der embryonalen Entwicklung ist. Und Sie haben bewiesen, dass es beim Baby und beim Kind der wichtigste und wahrhaftigste aller Sinne ist. Je erwachsener der Mensch wird, umso mehr meint er, dass der Sehsinn wichtiger ist, was aber ein Trugschluss ist.
Haptik Studie: Das ist die Kernaussage
Habets Kernaussage für mich:
„Der Tastsinn ist wie ein Baustein fürs Gehirn, auf dem alle anderen Erfahrungen aufbauen.“
Das habe ich schon oft geschrieben. Der Tastsinn ist unser Ganzkörpersinn. Nach außen ist es die Haut. Und alle anderen Sinne sind Spezialsierungen der Haut. Der Sehsinn ist durch eine Anhäufung von lichtempfindlichen Zellen entstanden und unser Auge besteht deshalb aus verschiedenen Schichten Haut – Regenbogenhaut, Lederhaut, Bindehaut und mehr. Wir hören mit dem Trommelfell, wieder eine Spezialisierung der Haut. Wir riechen und schmecken mit Schleimhäuten. Jede Wahrnehmung eines jeden lebenden Subjektes war am Anfang eine Empfindung der Haut. Und so entstammt alles dem Tastsinn.
Und deshalb ist der Tastsinn auch unser Wahrheitssinn, wie auch Riechen und Schmecken. Hören und Sehen ist immer zweifelhaft.
Verwendete Quellen:
Hier finden sie die aktuelle Veröffentlichung der Austria Presseagentur:
https://science.apa.at/power-search/2551064642720492812
Und hier der Link zur Vorstellung des Kinderlabors B hoch 3:
https://www.plus.ac.at/news/psychologen-erforschen-in-neuem-kinderlabor-wie-unser-koerper-unser-denken-formt/?pg=133397