Ohne Berührung sind wir nicht lebensfähig
Drei herbe Beispiele:
Friedrich II. (1712-1786), soll wie schon ein Pharao im 7.Jahrhundert v. Ch. auf der Suche nach der Ursprache Säuglinge weitestgehend isoliert haben. Leider sind die Babys gestorben.
Harry Harlow hat in den 50er Jahre nachgewiesen, dass Affenbabys lieber Kuscheln als sich an die Muttermilchquelle zu binden. In einem anderen Experiment hat er nachgewiesen, dass Kuscheln dem Affenbaby das Gefühl der Sicherheit vermittelt. Der Film und das Experiment sind nicht romantisch, aber hat der damaligen Welt bewiesen, dass die körperliche Zuwendung existenziell ist und nicht nur die Ernährung. Film – hier klicken…
In Rumänien gab es leider Ende der 80er Jahre weit über 100.000 verwahrloste Waisenkinder, weil Ceauşescu meinte, je mehr Kinder das Land hat, umso besser. Die Waisenkinder wuchsen unter unsäglich schlechten Bedingen auf und wurden nur versorgt. Abgesehen davon, dass viele verstarben, waren die Kinder, die viel zuwenig Berührung und Umarmnung bekommen haben, kleiner, die Intelligenz war schlecht entwickelt und sie waren im körperlich und psychisch kränker als Kinder mit Bindung.
Eine Berührung ist also ein lebenswichtiges Grundbedürfnis.
Das ist auch der Grund, weshalb wir gerne alles Interesante anfassen und begreifen wollen, weil wir substanziell uns selbst durch das Objekt spüren. Das Thema Selbst-Berührung würde jetzt den Rahmen sprengen, aber natürlich berührt jeder Mensch sich selbst auch aus einem existenziellen Grundbedürfnis heraus.
Wenn wir etwas sehen, was uns neugierig macht und angenehm erscheint, entsteht ein inneres Verlangen, das Objekt der Begierde anzufassen. Dagegen kann man sich nicht wehren, die Attraktion, die Anziehungskraft ist größer.
Und genau hier setzen Haptische Verkaufshilfen an. Sobald das Objekt in das Sichtfeld und die Reichweite des Kunden kommt, hat er den inneren Impuls das Objekt anfassen zu wollen. Deshalb ist eine „Gesprächseinleitung“ mit einem Objekt immer wesentlich erfolgreicher, als nur mit Worten.