Der Geist ist willig, doch die Haptik ist stärker

Es gibt Sätze, die werden ohne Nachzudenken für wahr gehalten, sind aber grundlegend falsch. Wenn denn der Wille über den Körper herrschen würde, dann wäre die gewünschte Veränderung einer Gewohnheit, die leichteste Übung, ist es aber nicht. Man muss halt nur richtig denken. So wird es einem immer wieder vermittelt. Geht aber nicht.

Ein Beispiel: Vor einigen Jahren war ich zur Wieder-Eröffnung eines Sterne-Lokals eingeladen. Und der Koch zeigte mir voller Stolz wie schnell und wie gut er mit einem Induktionsherd in einem Wok kochen kann. Dann nahm er den Wok vom Herd und forderte mich auf, meine Hand auf den Herd in die Kochmulde zu legen. Sehr spannend, der Kopf sagt: „Geht“, der Bauch sagt: „Geht gar nicht!“

Unser Verstand ist im Gehirn, aber unser ganzer Körper bestimmt sehr viel mehr unser Handeln und Tun, weil er unbewusst alles daran setzt mit möglichst wenig Energie zu überleben.

Warum greifen wir schon wieder zum Handy, obwohl wir uns fest vorgenommen es nicht zu tun, weil unser Körper es so gewohnt ist. Warum trinken wir doch noch ein Bier, warum essen wir doch noch was Süßes, warum verhalten wir uns doch noch so, obwohl wir es uns geschworen haben, nicht mehr zu tun. Weil der Körper seinen eigenen Willen hat und der ist im Zweifelsfalle mächtiger.

Der Körper und damit das Unterbewusstsein bestimmt nicht nur, was wir dann doch tun, sondern auch was wir überhaupt zu denken in der Lage sind.

Achtung – Ich möchte dem Geist nicht jegliche Macht absprechen, aber deutlich machen, dass der Körper mehr Einfluss auf den Geist hat, als der Geist auf den Körper.


Das ergeben die Forschungsergebnisse von zum Beispiel John Bargh zum Thema Priming immer wieder. Hier ist so ein Beispiel, wie man den Verstand mit einem Warmgetränk massiv beeinflussen kann. Kaum zu glauben, aber wahr.

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